Freitag, 29. Januar 2016
Brioche-Rezept aus dem Jahr 1911
“Brioche. Von einem halben Liter oder 250 Gramm Mehl und 40 Gramm in lauer Milch oder Wasser aufgelöster Hefe wird ein Hefenstück angesetzt, das man zum Aufgehen warmstellt. Währenddem schüttet man noch 1 Liter oder 500 Gramm gewärmtes Mehl auf das Kuchenbrett, macht in die Mitte eine Grube, schneidet 400 Gramm frische Butter über das Mehl, schlägt acht Eier in die Grube und fügt 10 Gramm Salz, 22 Gramm Zucker und eine halbe Obertasse voll Rahm hinzu, was man zu einem sehr feinen, geschmeidigen Teige auswirkt. Dann verarbeitet man denselben mit dem aufgegangenen Hefenstück, legt den zu einer Kugel zusammengeballten Teig in einem mit Mehl ausgestreuten Napf, bedeckt ihn mit gewärmten Tüchern und einem Deckel und läßt ihn 9-12 Stunden ruhig stehen. Nach Verlauf dieser Zeit knetet man ihn abermals eine zeitlang leicht durch einander, schneidet den vierten Teil davon ab, formt aus dem größeren Teil ein rundes Brot, in dessen Mitte man eine Vertiefung macht, die man mit Ei bestreicht und in die man das ebenfalls rund oder eiförmig gedrehte Teigviertel einsetzt, überstreicht das Ganze mit verquirltem Ei, legt es auf ein mit Butter bestrichenes Blech und bäckt die Brioche bei mäßiger Hitze anderthalb Stunden.“
Aus: Universal-Lexikon der Kochkunst, Leipzig 1911